Mittwoch

Jeden Defekt an Batterie und Regler sofort erkennen

Auf jeder Motorradtour. Zu jeden Zeitpunkt. Zuverlässige Werte über die Batterie und den Regler bekommen. Hier wie das möglich ist.


Batterie defekt? Regler defekt?

Die schönste Motorradtour wird zum Alptraum, wenn Batterie oder Regler auf einer Tour einfach kaputt gehen. Wie geschickt wäre es, schon im Vorfeld, also lang vor den Batterie-Regler-Gau  Funktionsstörungen zu erkennen?


Um wie ein Fachmann vorzugehen, ist es von großer Wichtigkeit, wie ein Fachmann zu denken. Das ist wahr. 

Deshalb hier Beispiele von echten Situationen auf der Praxis. Denn so erkennst Du einen "sterbenden" Regler und eine kaputte oder altersschwache Batterie.










So profitierst Du richtig von diesen Tipps

Merke Dir die einzelnen Absonderlichkeiten, wenn es um Regler oder Batterie geht ganz genau. Präge Sie Dir ein. Natürlich laß ich Dich mit den vielen guten Hinweisen und dem defekten Teil nicht allein. 

Du bekommst einen genauen Plan, wie Du zukünftig schon kleinste Unregelmäßigkeiten an Regler und Batterie sofort erkennen kannst. Was genau Du tun kannst, um zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort mit Deinem Bike eine klare Aussage zu Batterie und Regler bekommst.

Jetzt beantworte ich zuerst die Frage, "Wie erkennst Du den defekten Regler?" Woraus solltest Du achten? Wie kannst Du einen Regler erkennen, der fehlerhaft arbeitet?  




So "verabschiedete" sich der Regler?


Wenn ich gefragt werde, "ist der Regler kaputt?", kann ich aus meiner Erfahrung eine sichere Aussage treffen. "Der Regler meiner Transalp verabschiedete sich über viele Monate. Über zahlreiche Startversuche. Viele Male An- und Ausschalten. Zahlreiche Motorstarts

Dabei gab es einige sichere Anzeichen auf den Defekt des Regler. Hier einige davon.

Was alles so wie sonst? klares NEIN. Was war anders? Welche Warnhinweise für einen defekten Regler gab es? 

1. Plötzlich auf einer Motorradtour Batterie defekt

 Zwei zerstörte Batterien = 1 x Zellenbruch und 1x (wartungsfreie) mit mindestens 1 Zelle kaputt.  

2. Unterschiede im Startvorgang

Im betriebskalten Motor Zündschlüssel rumdrehen und die Kiste läuft. Ganz anders, wenn der Motor warmgefahren. 

3. Schlechtes Anspringen

Statt wie normal, also sonst nur ein einziger Startvorgang und der Motor lief. Im Laufe von Monaten immer häufiger zwei- drei Startversuche, bevor der Motor ansprang im betriebswarmen Zustand.  

4. Ausgehen einfach so

Selten und doch kam es vor, ein Ausgehen im Standgas. Einfach so.

 
Das waren eindeutig Warnhinweise, die ich damals nicht zuordnen konnte. Und erst recht nicht einem defekten Regler. Heute ist das anders.

Hätte ich das früher erkannt, hätte mich der Regler nicht einmal eine einzige Batterie gekostet. Ja, das Tückische ist dieser schleichende Defekt des Reglers. Tatsache ist, der Spannungsregler an meinem Motorrad brauchte weit über ein Jahr, um die erste Batterie zu zerstören.

Und nur noch gute zwei Monate, um die zweite NeuBatterie zu zerstören. 

Vermeidbare Kosten sparen

Tipp für Dich: Damit Du Kosten und Fehler und vielleicht einem bösen Erwachen irgendwo draußen auf einer Motorradtour erst gar nicht ausgesetzt wirst, merke Dir diese Warnhinweise und ließ weiter. 

Ließ diesen Artikel, damit Du frühzeitig geeignete Maßnahmen ergreifen kannst gegen teures Versagen von Batterie und Regler. 

Erfahre, was genau Du in welcher Reihenfolge tun mußt, wenn. Denn dadurch bist Du in der Lage, einen möglichen Defekt im Regler beinahe zu "riechen" gleich zu Beginn. Das spart Zeit, Aufwand, Ärger und die Kosten für den unnötigen wie teueren Defekt zweier sonst tadelloser Batterien.



Wie? Einen defekten Regler sofort erkennen?

Wir unterscheiden, Regler, die wie auf Donnerschlag kaputt sind, und Regler, die über einen langen Zeitraum, also sehr , sehr langsam ihren Dienst quittieren. Der schleichende Defekt eines Reglers ist in der Tat frühzeitig zu erkennen. Ja. Er wirft , wenn man die Anzeichen kennt, deutliche Hinweise voraus, wie oben beschrieben.

Woran verrät sich ein Defekt im Regler?  

An der permanenten Überladung. Überladung des Stromhaushaltes. Der konstanten Überladung der Batterie. 


Nur woher die Information der Überversorgung mit Spannung bekommen? 

Dafür braucht es einen Sensor. Eine Investition von 5, 6, 7 Euro in ein digitales Voltmeter. Ein bißchen Kabelsalat. Und die Arbeit der Montage.


Mal von Grundauf 

Überlegen wir gemeinsam. Was wissen wir? Fünf Betriebszustände liefern klare Aussagen. Das steht fest. Drei über ein brauchbares "Bild" zur Batterie und zwei über eine verlässliche Aussage zum Regler



Wie an diese Infos zur jeweiligen Spannung kommen? Digitales Multimeter rausholen und messen. Irgendwie umständlich. Denn wer hat auf einer Tour schon jedesmal ein Multimeter dabei? Irgendwie sollte es eine andere Lösung geben. Eine viel,viel einfachere. Welche?


Jetzt? Wie ist der Zustand der Batterie?

Um den Zustand der Batterie zu bewerten, lies diesen Artikel. Eine brauchbare Entscheidung zur Batterie, also "Schrott oder Flott" erwartet zu recht meisterliche Durchführung. Hier wird genau erklärt, was Du dazu brauchst. Wie der Werkstattmeister vorgeht. Welcher Betriebszustand dabei der richtige ist.


Die Aufgabe des Regler

Beginnen wir am Anfang. Welche Aufgabe hat der Regler für das Motorrad? Antwort: Ist-Werte mit Soll-Werten abgleichen. Bei Abweichung die Ist-Werte auf die Soll-Werte einstellen. 

Am Motorrad soll der Ladewert, also die Ladespannung , gemessen an der Batterie, 14,6 Volt (12V Bordnetzt;; 7,9V bei einem 6V Bordnetz)  nicht übersteigen. Wie stellst Du das unterwegs fest? Wäre es da nicht ideal, jederzeit über den Spannungszustand an der Batterie informiert zu sein? Das wäre in der Tat perfekt. Stimmt´s?

Nur wie geht das? Wie ist das möglich? Wie dauerhaft, also zu jederzeit diese Info geliefert bekommen?  Dazu brauchen wir ein weiteres Instrument.



Neu. Das Voltmeter im Cockpit

liefert genau diese Info. Zuverlässig in jeder Sekunde. Dann lautet die Frage, "Wie anschließen?" Wird das Voltmeter direkt an der Batterie angeschlossen, zeigt das Display immer und überall die Spannungswerte im gewünschten Betriebszustandes. Ziel erreicht? So soll es sein. 

Wirklich? 24Stunden am Tag. 365 Tage im Jahr. Ob der Motor läuft oder nicht? Auch wenn der Zündschlüssel abgezogen ist? Immer noch gewollt?




Das Voltmeter richtig anschließen

Auch bei einem sehr geringen Stromverbrauch eines Multimeters ist irgendwann die Batterie zu schwach zum Weiterfahren. Taster wäre die Lösung. Anzeige nur auf Knopfdruck. Aber ein Extra Instrument und noch der Taster im Cockpit? ... dafür?

Das geht anders.

 Der Grundgedanke

 1. Zündschlüssel entnommen = Anzeige aus. 2. Lenkersperre entriegelt = Anzeige an. Denn wir brauchen den Spannungswert ab dem Ruhezustand.


Lösung I:  

Wir nutzen z.B. einen An-Aus-Schalter, der schon vorhanden ist. Ideal dafür. Der Sperr- und Notschalter hat über den Zündschlüssel, also das Zündschloß Stromschluß, wenn Strom am Display anliegen soll. Stimmt das?


Lösung II

Ein Relais gesteuert über das Zündschloß plus Taster für Ruhezustand. Der Steuerstrom des Relais versorgt das Voltmeter mit Strom. Indirekt. Denn das Relais tut das nur, wenn Steuerstrom anliegt. Sprich bei "Zündung an". 

Das Relais schaltet den Arbeitsstrom , also den von der Batterie zur Voltmeter erst, wenn die Zündung eingeschaltet ist. Folge: Zündung aus = Display dunkel. Die Spannungsanzeige im Ruhestrom fehlt. 

Das macht den Taster notwendig. Auf Knopfdruck wird der Spannungszustand der Batterie angezeigt, obwohl die Zündung aus ist. Stimmt das? Oder gibt es eine Lösung III? 

Lösung III:  

Voltmeter über Taster zur Batterie schalten. Abgesichert über eine Sicherung. Einfach zu verbauen. Aussage über den Spannungszustand nur auf Knopfdruck. Dafür Anzeige auf Abruf.

Lösung IV:  

Voltmeter für den Zigarettenanzünder. Einfach in die Borsteckdose stecken und ablesen. Vorteile: Einbauarbeiten sich ersparen. Nachteile: teuerer also höhere Kosten. Info über den Zustand von Regler und Batterie nur hin und wieder. Extra Gerät.


Facit:

Mir persönlich behagt die Lösung I Anschluß über den Zündschalter am Besten. Abdeckung aller wichtigen Prüfsituationen vom Ruhezustand bis zur 3.500 UPM. Und das im Fahrbetrieb. So macht das Freude.

Ist ein Voltmeter notwendig?

Notwendig ist ein Voltmeter nicht um jeden Preis, wenn Du nur kleinen Touren machst. ADAC versichert bist. Mehr oder weniger nur in Deutschland oder im Schutzbrief versorgtem Europa unterwegs bist. Dann kannst Du auf ein Voltmeter verzichten.

Wenn Du jedoch weitere Touren unternimmst. In einsamere Gegenden Dich bewegst. Abseits vom Asphalt. Auf Naturpisten die Stollen der Reifen greifen läßt. In all den Fällen bist Du zunächst einmal auf Dich gestellt, wenn Dein Hobel keinen Mucks mehr macht

Schon mal erlebt? Schon mal gehört? Von jemandem , der eine Panne irgendwo im Niemandsland hatte? Eine Katatrophe. Daher meine Überlegung, ist es dann töricht, einen Voltmeter zu installieren? Genau.


Wann ist ein Voltmeter Gold wert?

Dann ist ein Voltmeter Dein bester Freund. Eine ganz hervorragende Hilfe. Denn , mal angenommen, Dein Voltmeter schlägt ReglerAlarm. Würdest Du mit einem defekten Regler in einsame, wenn auch wunderschöne Naturgegenden eine Motorradtour unternehmen?  

Würdest Du genau nicht. Würde wohl niemand, der klar denkt. Denn eine plötzlich kaputte Batterie. Ausfallende Zündung. Nichts geht mehr Elektrik. All das draußen. Macht eine ganze Motorradtour zu einem Desaster. Nicht wahr?

Liegen zu bleiben ist schon onroad unlustig. In einsamen Gegenden, meist ohne Funknetz, gibst Du jeden Atemzug, wenn Du diese Panne für 5...6...7Euro hättest verhindern können. Stimmt´s?

Ein Voltmeter macht Dich aufmerksam. Warnt Dich, sobald Regler oder Batterie defekt werden. Darin liegt eindeutig der unverrückbare Vorteil. Du kommst erst gar nicht in einen elektrischen Schlamassel.

Richtig ist auch, wenn Du Dir darüber klar bist, absolute Sicherheit gibt es nicht. Wissen wir alle. Das Risiko auf ganz kleines Niveau schrumpfen, ist eine Supersache. Risikominimierung heißt das Zauberwort. Dadurch bist Du fast 100%tig sicher.






Na dann bis zum nächsten Schrauberkurs bei mir in der Werkstatt. 






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