Ölwechsel nach der sechs (6) Schritte Methode!

Ölwechsel richtig durchgeführt.

Wie der Meister den Ölwechsel durchführt.

Einkaufsliste: Das alles brauchst Du

1. Das passende Öl in ausreichender Menge
2. passenden Ölfilter
3. Kupferdichtring an der Ablaßschraube
4. Behälter oder Wanne zum Auffangen des Altöls
5. passendes Werkzeug
6. Spezialwerkzeug: evtl. Ölfilterschlüssel

Ölwechsel vorbereiten

• Bereite den Arbeitsplatz , an dem Du an Deinem Motorrad das Ölwechseln möchtest, umweltgerecht vor.


• Motor betriebswarm fahren
  dazu reicht eine Strecke von 30km in normaler Fahrweise


• Motorrad auf Hauptständer aufbocken oder aufrecht stehend fixieren
  darauf achten, daß Ölfilter und Ablaßschraube gut und störungsfrei erreichbar sind


• Evtle. Verkleidungen, Motorschutz abmontieren. Genau soviel, bis Ölfilter und Ablaßschraube leicht zugänglich sind.

Ölwechsel durchführen

Das alte Öl ablassen

zwei teiliger Ölfilter innenliegend

1. Ölstab rausdrehen
damit beginnst Du. Du kannst den Ölstab auch obenauf liegen lassen. Auf dem Öleinfüllstutzen.

2. Ölablaßschraube lösen und vorsichtig herausschrauben
Tipp: Ölwechsel im kalten Motor-/Öl-Zustand ist ein NO-GO. Dann besser auf den Ölwechsel verzichten!!!

Bevor Du die Ölablaßschraube herausdrehst, eine Ölwanne, gibt es im Zubehör z.B. beim Louis, Polo etc., unterstellen. Tipp: Das Öl ist meist heiß. u.U. Vorsicht. 

Dabei rutscht die ölige Schraube gern aus den Fingern und muß dann nachher im heißen Motoröl schmerzvoll und Zeit aufwändig gesucht werden. Mit diesem kleinen Trick vermeidest Du, die Ölschraube im heißen Motoröl suchen zu müssen. Lies hier wie.

Tipp: Zwischen Motorblock und Ölschraube liegt ein Kupferdichtring. Diesen auch abnehmen. Tipp: Der Kupferdichtring bleibt manchmal am Motorblock "kleben". Da muß er weg, bevor die Ölschraube wieder angeschraubt wird. Tipp: Mit einem Schraubenzieher abhebeln. Geht ganz einfach und leicht.

Das alte Öl ersteinmal rausfließen lassen und lange nachtropfen lassen. Tipp: Sobald die Ölablaßschraube abgeschraubt ist, schießt das Öl wie mit Druck raus. 

Tipp: Wenn Deine Maschine seitlich am Motorblock die Ölschraube sitzen hat, wie an manchen Moppeds, bist Du gut beraten, die Ölwanne, die das ausfließende alte Motoröl sammelt, schräg gegen diese Öffnung zu halten. Warum? 

Weil sonst das Motoröl durch den Druck, mit dem das Öl zu Beginn aus dem Motor schießt, leicht über die Öl sammelnde Wanne hinausschießen kann. Was mit viel, viel Putzen verbunden ist. Das läßt sich mit diesem kleinen Trick vermeiden. Hat doch was. oder?

Falls Du den Ölwechsel im Wohnzimmer startest, hängt ohne diesen Trick nach dem Ölwechsel ziemlich wahrscheinlich, der Haussegen ein klein wenig verutscht schief.

3. Ölfilter abschrauben

Beim Ölfilter brauchst Du u.U., abhängig von dem Motorrad, einen Spezialschlüssel, einen Ölfilterschlüssel. Gibt es im Zubehör. Tipp: Die Idee mit der Wasserpumpenzange hat schon seit Generationen so häufig zu viel, viel vermeidbarem Ärger geführt, daß die Anschaffung dieses Spezialwerkzeugs ne Klasseidee ist.

Tipp: Beim Ölfilter gibt es den gleichen Öldruck-Effekt wie bei der Ölablaßschraube. Nur weniger intensiv. Soll heißen, sobald der Ölfilter abgeschraubt ist, drückt das Motoröl aus der Öffnung. Tipp: Lange austropfen Lassen. Auch den Ölfilter selbst austropfen lassen (Entsorgung).

Das neue Öl einfüllen

Sobald das alte Motoröl aus dem Motorblock aufgehört hat zu tropfen, mit einigen Änderungen den Ölkreislauf wieder schließen.

4. neuen Ölfilter montieren
Dazu Tipp: immer einen neuen Ölfilter aufschrauben, nachdem Du leicht mit Motoröl die Dichtlippe am Filter eingerieben hast. Tipp: den Ölfilter NUR gut handfest festschrauben. Wie? Mit der Hand anschrauben. Dann mit einem Schlüssel nur etwas nachziehen. Fertig. Perfekt.

Tipp: Vermeide , den Ölfilter anzuklotzen bis nix mehr geht


5. Ölablaßschraube reinschrauben
Bevor die Ölablaßschraube reingedreht wird, ist es wichtig, Tipp: den alten Kupferdichtring gegen einen neuen zu tauschen. Die Ölschraube nach dem Ölwechsel mit dem vom Hersteller vorgegebenem Drehmoment anziehen.

6. Öl einfüllen
Abschließend für den Ölwechsel. Nun die empfohlene Ölmenge einfüllen minus 300ml. Motor zwei bis drei Minuten laufen lassen. Danach Ölstand prüfen und die fehlende Menge auffüllen. Ölstab einschrauben.

Motor erneut laufen lassen ein , zwei Minuten. Ölstand prüfen. Fertig. Tipp: Bei der ersten Fahrt nach einem Ölwechsel den Ölstand nach wenigen Kilometern noch einmal prüfen. Tipp: Vertrauen kannst Du nur der Ölmenge, die Du am Ölstab ablesen kannst...nach einigen Kilometern. Das sind reale Werte.

Ölwechsel nachbereiten

Nun alle zuvor gelösten oder abgeschraubten Teile wie Verkleidung, Motorschutz, Auspuff  etc. wieder anschrauben. Das alte Motoröl in einen schließbaren Behälter füllen zu späteren Rückgabe. Den Arbeitsplatz ölfrei zusammenräumen und ölfrei zurücklassen.

Das war´s. Motoröl zuverlässig wechseln mit der sechs (6) Schritte-Methode. 

Ölwechsel Intervall?

Häufig tauchen Fragen auf wie, "Muß ich die vom Hersteller angegebenenIntervalle, also Ölwechsel alle ...km  einhalten?" Werkstattantwort  klares "JA". Auch weil die Werkstatt davon lebt. 

Ich habe diese Frage auch bei Motortalk im Hondaforum gestellt, was die Motorradgemeinde komplett teilte.

Die einen beschreiben ihre guten Erfahrungen mit der doppelten bis vielfachen Kilometerdistanz. Die anderen warnen mit vielen Argumenten dagegen. Ich persönlich mache es abhängig vom Fahrzeug. 

Beim Auto bin ich hoch flexibel. Beim Motorrad bedingt flexibel. Es gibt so viele Stellschrauben wie Art des Motors, Fahrweise, Qualität des Öls, Garantie oder nicht, Sommer oder Winter, Langstreckenfahrzeug etc. . 

Daher bin ich davon überzeugt, daß jeder Fahrzeughalter diese Entscheidung für sich und sein Fahrzeug selbst und sehr individuell treffen sollte. Nach wieviel Kilometern den Ölwechsel machen? Sind die heutigen Motorenöle nicht viel besser? Lesen Sie hier

Na dann bis zum nächsten Schrauberkurs bei mir in der Werkstatt.